Freitag, 16. November 2012

Bright Eyes – Letting Off The Happiness




Bright Eyes – Letting Off The Happiness


Besetzung:

Conor Oberst – singing, acoustic guitar, acoustic drums, electric drums, electric guitar, solo electric guitar, screams, noises, keyboards, piano
Mike Mogis – keyboards, atmospheric noises, electric guitar, pedal steel guitar, country guitar, melodica, air organ, organs, electric drums, piano, chimes, some other stuff
Matt Maginn – bass
Matt Focht – drums, buckets, percussion
Neely Jenkins – background singing
Andy LeMaster – background singing, percussion, bass, electric guitar
Jeremy Barnes – drums, percussion, broken keyboards, accordion
Kevin Barnes – fender rhodes electric piano, background singing
Ted Stevens – drums
Aaron Druery – ebow bass
Robb Nansel – finger cymbals


Label: Saddle Creek


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Folk, Indie Rock


Trackliste:

1. If Winter Ends (3:26)
2. Padraic My Prince (3:48)
3. Contrast And Compare (3:57)
4. The City Has Sex (2:12)
5. The Difference In The Shades (4:23)
6. Touch (3:43)
7. June On The West Coast (3:34)
8. Pull My Hair (4:10)
9. A Poetic Retelling Of An Unfortunate Seduction (4:24)
10. Tereza And Tomas (25:49)

Gesamtspieldauer: 59:26




Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seines zweiten Albums war Conor Oberst gerade mal achtzehn Jahre alt. Bright Eyes ist Conor Oberst. Alle Lieder, sowohl die Musik, als auch der Text wurden von dem jungen Amerikaner aus Omaha, Nebraska geschrieben.

Die Musik auf „Letting Off The Happiness” lässt ein irgendwie zwiespältig geartetes Gefühl zurück. Diese weinerliche Stimme des Conor Oberst zum Beispiel kann man mögen – muss man aber nicht. Einerseits transportiert diese die Melancholie, die vielen der Stücke von Bright Eyes anhaftet perfekt. Andererseits, wenn dieser, oftmals flehende Gesang, dann jedoch in verzweifeltes Geschrei übergeht, kann einem dies schon ganz schön auf den Senkel gehen und ist überaus gewöhnungsbedürftig. Auch diese, immer wieder absichtlich falsch gesetzten Töne, muss man nicht unbedingt haben.

Glücklicherweise gibt es auf „Letting Off The Happiness” jedoch auch diese wunderschönen Melodien, die einen einfangen können und das Lied zu einem Erlebnis werden lassen. Beispielhaft für diese Seite der Musik von Bright Eyes steht hier das überaus traurige „Padraic My Prince“. Jedoch sind diese Momente auf dem Album leider deutlich rarer gesät als auf den Platten, die da noch kommen sollten. Klasse gelungen, wenn auch völlig anders konzipiert, ist auch der Titel „Touch“. Dieser monotone Keyboard-Sound im Hintergrund hat was und zudem wirkt diese Nummer auch ein wenig „heller“ als viele andere Lieder von Bright Eyes.

Immer wieder kommt auch die Pedal Steel Guitar zu Einsatz. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die Musik in Richtung Country bewegt. Und dem ist auch so, einige Stücke sind hier amerikanisch folkloristisch angehaucht. Wer damit etwas anfangen kann, wird sich mit dem Album auch leichter tun.

Noch eine Anmerkung zu „Tereza And Tomas“. Das Lied ist sehr ruhig und auch getragen und etwas über fünfeinhalb Minuten lang. Dann hört man ein stetiges, elektronisches Brummen, bis nach etwas über 21 Minuten eine weitere Version von „Contrast And Compare“ folgt. Jetzt war die erste Einspielung an Stelle 3 des Albums schon nicht gut, aber das konnte hier leider noch getoppt werden.

Fazit: Bright Eyes wurden mit den nächsten Alben deutlich besser. Beeindruckend an „Letting Off The Happiness“ ist vor allem, dass dies alles ein achtzehnjähriger Junge komponiert hat. Diese verstörenden Töne, Klänge und Schreie machen die Platte etwas anstrengend. Diese schönen Ansätze sind bereits da, kommen aber erst auf späteren Alben so richtig zum Tragen. Daher für „Letting Off The Happiness“ auch erst mal nur sechs Punkte.

Anspieltipps: If Winter Ends, Padraic My Prince, Touch, June On The West Coast, Tereza And Tomas (der Beginn)