Dienstag, 6. November 2012

America – Holiday




America – Holiday


Besetzung:

Gerry Beckley – vocals, guitar, keyboards, bass
Dan Peek – vocals, guitar, keyboards, bass
Dewey Bunnell – vocals, guitar, keyboards, bass


Gastmusiker:

Willie Leacox – drums and percussion
Peter Henderson – tape operator


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Folk Rock, Soft Rock, Pop


Trackliste:

1. Miniature (1:14)
2. Tin Man (3:27)
3. Another Try (3:19)
4. Lonely People (2:28)
5. Glad To See You (3:43)
6. Mad Dog (2:40)
7. Hollywood (2:51)
8. Baby It's Up To You (2:24)
9. You (2:26)
10. Old Man Took (3:11)
11. What Does It Matter (2:20)
12. In The Country (2:56)

Gesamtspieldauer: 32:57




Das vierte Album der amerikanischen Band „America“ trägt den Titel „Holiday“ und erschien im Jahr 1974. Produzent wurde die Platte von George Martin. Jenem George Martin, der auch die Beatles produzierte. Und das hört man auch. Das hört man sogar sehr.

Ganz orchestral startet das Album mit dem Titel „Miniature“. Das Stück klingt nach klassischer Musik und ist eine ganz neue Facette in der Musik von America. Das Stück hat nur einen Nachteil - es ist deutlich zu kurz geraten. „Tin Man“ wartet anschließend mit einer Art „Calypso-Sound“ auf und will so überhaupt nicht zum vorherigen Stück passen. Es folgt „Another Try“, bei dem nun der Einfluss des George Martin überdeutlich wird. Während dieses Titels wandeln America auf den Spuren der Beatles. Und das ist durchaus gelungen.

Ebenfalls überaus geglückt ist der nächste Song „Lonely People“. Jetzt erinnert die Musik allerdings sehr viel mehr an die Kollegen von Crosby, Stills und Nash, was nicht zuletzt durch den mehrstimmigen Gesang hervorgerufen wird. Klasse hier auch die Mundharmonika- und Klaviereinlage etwa in der Mitte des Stücks. Und richtig gut geht es mit „Glad To See You“ weiter. Ein schönes, stilles, völlig unaufgeregtes Lied, sehr melodiös, bei dem die Streicher ihren Auftritt haben. Mit der Nummer „Mad Dog“ bewegt sich die Musik dann wieder im Dunstkreis der Beatles. Ein kleiner und fröhlicher Titel, der durchaus so auch ein paar Jahre zuvor in Liverpool hätte entstanden sein können.

Die ursprünglich zweite Seite der Platte kann die Qualität der ersten Seite leider nicht ganz halten. „Hollywood“ wartet zwar mit verschiedenen akustischen Einspielungen auf und unterscheidet sich musikalisch auch sehr vom Rest des Albums, ist jedoch ein bisschen langweilig geraten. "Baby It's Up To You" plätschert so dahin, "You" beinhaltet immerhin einen schönen Fanfarenklang und „Old Man Took“ kann trotz einiger Streicher in Form von Celli und Violinen einfach nicht zünden. Dazu packt einen die Melodie dann doch deutlich zu wenig.

Klasse wird es wieder mit „What Does It Matter“. Ob das daran liegt, dass man hier auch wieder die Beatles mit heraushört? Keine Ahnung, das Lied verfügt auf jeden Fall über eine sehr eingängige Melodie und das Klavier sorgt für eine fröhliche Stimmung. Beschlossen wird das Album mit „In The Country“, dem rockigsten Stück der Platte. Auch gelungen, wenn auch nicht der Höhepunkt auf „Holiday“.

Fazit: „Holiday“ klingt immer wieder mal nach den Beatles. Mit George Martin als Produzenten sollte einen diese Tatsache allerdings auch nicht übermäßig überraschen. Alle, auch die etwas anders klingenden Titel sind äußerst melodisch gehalten und es wurde immer viel Wert auf die Harmonie der Lieder gelegt. Was herauskam, das ist eine Mischung aus den Beatles und Crosby, Stills und Nash in der Interpretation von America. Wer also diese beiden Bands mag, der wird auch „Holiday“ von America mögen. Rockern mag das Ganze allerdings vielleicht zu langweilig und ruhig daherkommen – aber wer weiß das schon… Zehn Punkte.

Anspieltipps: Miniature, Another Try, Lonely People, Glad To See You, Mad Dog, You, What Does It Matter