Sonntag, 28. Oktober 2012

Mike Oldfield – Ommadawn




Mike Oldfield – Ommadawn


Besetzung:

Mike Oldfield – harp, electric-, acoustic-, classical- and twelve-string guitars, acoustic and electric basses, mandolin, bodhran, buzouki, banjo, spinet, grand piano, electric organs, synthesizers, glockenspiel, assorted percussion, vocals


Gastmusiker:

Paddy Moloney – uillean pipes
Herbie – northumbrian bagpipes
Leslie Penning – recorders
Terry Oldfield – pan pipes
Pierre Moerlen – timpani
David Strange – cello
Don Blakeson – trumpet
Willliam Murray – percussion
Julian Hahula – african drums
Ernest Mothle – african drums
Lucky Ranku – african drums
Eddie Tatane – african drums
Clodagh Simmonds – vocals
Bridget St. John – vocals
Sally Oldfield – vocals
The Penrhos Kids – vocals
The Hereford City Band – brass
Leslie Penning – conduction


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Progressive Rock, Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Ommadawn Part One (20:08)
2. Ommadawn Part Two (17:23)

Gesamtspieldauer: 37:30




Manchmal mag man einfach nur eintauchen. Eintauchen in Musik, sich berieseln und verzaubern lassen, sich entspannen und in andere Welten denken. Abschalten und genießen und träumen, ohne dabei zu schlafen. Und wenn einem danach ist, dann gibt es nichts besseres, als „Ommadawn“, das dritte Studioalbum Mike Oldfields einzulegen. „Ommadawn“ ist gälisch und bedeutet wohl so viel wie Narr beziehungsweise Dummkopf. Was dieser Titel allerdings mit der Musik des Albums gemein hat, das erschließt sich mir nicht ganz. Allerdings waren die Narren des Mittelalters oft auch sehr weise Männer und vielleicht ist es genau dieser Widerspruch, der Mike Oldfield dazu bewog, diesen Titel zu wählen.

Wie die beiden Vorgänger besteht „Ommadawn“ aus zwei Titeln, die ursprünglich je eine Plattenseite belegten. Die Musik ist erneut hauptsächlich instrumental gehalten, unterscheidet sich allerdings trotzdem deutlich von der der beiden Vorgänger. Die Weltmusik hat Einzug gehalten in die Kompositionen des Mike Oldfield. Neben den altbekannten und typischen Mike Oldfield Gitarren gibt es jetzt auch den Dudelsack, die Trompete, das Cello oder aber afrikanische Trommeln zu hören. Dazu greift Oldfield hier auch zum Stilmittel des lautmalerischen Gesangs, welches er auf späteren Alben noch häufiger einsetzen wird. Viele „Aaahs“ und „Ooohs“ schweben dem Hörer um die Ohren. Doch der differenziertere Gesang, der auf „Ommadawn Part One“ von einem Frauenchor anscheinend so rein lautmalerisch gesungen wird und klingt und in dem das Wort „Ommadawn“ immer wieder auftaucht, ist jedoch nicht sinnfrei, sondern ebenfalls gälisch und bedeutet in etwa: „Die Katze ist in der Küche und trinkt Milch und ich bin ein Narr und lache“. Man muss aber auch nicht immer alles verstehen.

Alle musikalischen Zutaten, die bereits auf den Vorgängeralben zu hören waren, die gibt es auch auf „Ommadawn“ zu genießen. So werden Lagen über Lagen an gleichen oder aber verschiedenen Instrumenten gelegt, sodass die Fülle des Klangs immer weiter und weiter anwächst. Alles entwickelt sich, es entstehen wunderschöne harmonische und melodiöse Klanggebilde, die langsam reifen und schließlich ineinander übergehen. Alles scheint sich im Fluss zu befinden und in dem Gedanken komponiert worden zu sein, schön klingen zu müssen. Und das tut es wahrlich. Die Musik auf „Ommadawn“ klingt wunderschön entspannt, unaufgeregt, ergreifend und tiefsinnig, wenn dies bei instrumentaler Musik auch nur schwer erhörbar ist – aber es ist erspürbar.

Abgeschlossen wird das Album mit einem eigenen Part in „Ommadawn Part Two“ der „On Horseback“ heißt. Jetzt wird es richtig folkloristisch. Und auch dieses Stück, was so gar nichts mit dem Rest der Platte zu tun haben scheint, ist eine eingängige Nummer, die einen würdigen Abschluss für dieses klasse Album darstellt.

Fazit: „Ommadawn“ ist so ein Album, für welches Kopfhörer erfunden wurden. Diese Musik muss man in aller Ruhe genießen. Auf „Ommadawn“ gibt es kaum schnellere oder lautere Stellen, alles scheint gemacht worden zu sein, um dem Hörer etwas Angenehmes zu bereiten. Und da gelingt Mike Oldfield mit diesem Werk auch. Sehr viel besser kann man das gar nicht machen. Vierzehn Punkte.

Anspieltipps: Alles