Mittwoch, 3. Oktober 2012

Kraftwerk - Kraftwerk


 


Kraftwerk – Kraftwerk


Besetzung:

Ralf Hütter – Orgel, Tubon
Florian Schneider – Flöte, elektrische Perkussion, Violine
Klaus Dinger – Schlagzeug
Andreas Hohmann – Schlagzeug


Label: Philips


Erscheinungsdatum: September 1970


Stil: Experimentalmusik


Trackliste:

1. Ruckzuck (7:50)
2. Stratovarius (12:10)
3. Megaherz (9:33)
4. Vom Himmel Hoch (10:02)

Gesamtspieldauer: 39:35




1970 veröffentlichte die Düsseldorfer Band Kraftwerk ihr erstes Album, welches kurz mit Bandnamen Kraftwerk betitelt wurde. Die Musik, die auf diesem Album zu hören ist, welches es zur damaligen Zeit sogar bis auf Platz 30 der LP-Charts in Deutschland schaffte, hat allerdings nur sehr wenig mit den Platten zu tun, die Kraftwerk den weltweiten Durchbruch bescherten und an dessen Anfang das 1974 erschienene Album „Autobahn“ stand.

Auf „Kraftwerk“ hört man hauptsächlich Experimentalmusik. Zwar überaus elektronische Experimentalmusik, aber das Ganze wirkt eher wie ein Experiment, wie eine Improvisation, als etwas Geplantes - obwohl es das natürlich zweifelsohne war.

So bekommt man auf dem Debut der Band Stimmungen, Klanggebilde und viele Töne serviert, die oftmals jedoch kein Lied im herkömmlichen Sinn ergeben. Diesen Status könnte man am ehesten noch dem Opener „Ruckzuck“ zuschreiben, denn hier ist zumindest eine gewisse Art der Melodie erkennbar – wenn diese auch nicht besonders ausgeprägt ist.

Mit Krautrock hat das, was man auf Kraftwerk 1 hört, allerdings nichts zu tun. Zumindest nicht vom Genre her. „Stratovarius“ klingt da eher nach „Space-Musik“, wenn es diese denn geben würde. Dies lässt sich ebenfalls auf „Megaherz“ übertragen, welches immer dann toll klingt, wenn die Querflöte beteiligt ist. Und bei „Vom Himmel Hoch“ kann man sich nicht vorstellen, dass die Musiker diese Aufnahme ein zweites Mal so hinbekommen hätten, zu abgefahren und improvisiert klingt das Ganze.

Fazit: Ralf Hütter und Florian Schneider distanzieren sich ganz offensichtlich von den ersten drei Alben der Band Kraftwerk, denn auf der Band-Homepage werden diese mit keinem einzigen Wort erwähnt. Dort beginnt die Bandgeschichte mit „Autobahn“. Keine Musik zum Nebenbeihören ist das. Musik, die die volle Aufmerksamkeit des Hörers erfordert und trotzdem für die meisten nicht zugänglich sein wird. Die Platte ist im Moment auch nur noch gebraucht zu haben, da Kraftwerk an einer Wiederveröffentlichung offensichtlich auch kein Interesse hat. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Ruckzuck, Stratovarius, Megaherz, Vom Himmel Hoch: Das sollte man sich alles mal reinziehen.