Sonntag, 26. August 2012

Billy Joel - The Nylon Curtain





Billy Joel
– The Nylon Curtain



Besetzung:

Billy Joel – vocals, pianos, synthesizers, hammond organ and melodica


Gastmusiker:

Liberty Devitto – drums and percussion
Doug Stegmeyer – bass
Russel Javors – electric and acoustic guitar (rhythm)
David Brown - electric and acoustic guitar (lead)
Dave Grusin – strings and horns arrangement
David Nadien – concertmaster
String Fever – strings on tracks 2 & 8


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: September 1982


Stil: Pop


Trackliste:

1. Allentown (3:52)
2. Laura (5:06)
3. Pressure (4:41)
4. Goodnight Saigon (7:04)
5. She’s Right On Time (4:15)
6. A Room Of Our Own (4:04)
7. Surprises (3:26)
8. Scandinavian Skies (6:01)
9. Where’s The Orchestra? (3:17)

Gesamtspieldauer: 41:47




„The Nylon Curtain“ ist Billy Joels achte Albumveröffentlichung und mit Sicherheit sein bestes Album in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf der CD befinden sich einige Perlen, die es zu entdecken gilt und einen Kauf des Albums überaus lohnenswert machen.

Aber der Reihe nach. Zunächst hört man das Pfeifen einer Eisenbahn und schon ist man drin im ersten Stück des Albums: „Allentown“. Das Lied hat einen schönen Rhythmus, reißt den Hörer zwar nicht vom Hocker, aber es ist und bleibt ein ganz netter Popsong. „Laura“ ist anschließend deutlich ruhiger gehalten und würde, wenn da nicht diese Slidegitarre an bestimmten Stellen wäre, sogar ein bisschen an die Beatles erinnern. Obwohl, das macht das Lied dann trotzdem.

In „Pressure“ schafft es Billy Joel dann, „Stress“ und „Druck“ auch musikalisch auszudrücken und durch das Tempo und die Instrumentierung auf das Lied zu übertragen. Und das ist in keiner Weise negativ gemeint. „Pressure“ ist ein fertiger, ausgereifter Song, der gerade auch durch seine Stimmung zu gefallen weiß. Anschließend folgt mit „Goodnight Saigon“ ein absoluter Höhepunkt der Platte. Und dieses Lied stellt auch ein absolutes Highlight im Schaffen des Billy Joels überhaupt dar. Die Nummer beginnt und endet mit Hubschraubergeräuschen und in diesem Stück verarbeitet der Sänger und Songschreiber die Eindrücke eines Vietnamveteranen im Krieg. Absolut dicht, traurig und bewegend, sowohl von der Instrumentierung, wie auch vom Text her. Ein Meisterwerk und mit Abstand das beste Lied, welches ich zu diesem Thema kenne.

Das folgende Stück, „She’s Right On Time“ fällt nun gegen den Vorgänger deutlich ab, was bei der hoch gelegten Latte allerdings auch nicht wirklich überraschen kann. Das Lied ist ein Popsong, der nicht weiter im Ohr bleibt – dieses Mal eben nichts Besonderes. „A Room Of Our Own“ ist anschließend eine Rock’n’Roll Nummer, die auch nicht positiv hervorsticht und sich sogar um den Titel „schlechtester Track des Albums“ bewirbt.

Weiter geht es mit „Surprises“, welches wieder einen sehr guten Track auf dem Album markiert. Eine wunderschöne Melodie, die durch Joels Gesang perfekt unterstrichen wird. Auch hier kann man wieder Einflüsse der Beatles heraushören. Hieran schließt sich dann ein weiterer Höhepunkt des Albums an: „Scandinavian Skies“. In diesem Lied spürt man richtiggehend die Weite des Himmels über Skandinavien. Wunderschön umgesetzt die ganze Stimmung. Bei diesem Stück spielen die Streicher sogar etwas schrägere Töne, die allerdings perfekt zum Rest der Nummer passen. Ein tolles Lied.

Das Album wird beschlossen durch „Where’s The Orchestra?“. Dieser letzte Track ist eine sehr ruhige Nummer, die zum großen Teil wieder vom dezenten Einsatz der Streicher und Bläser lebt. Sicherlich kein schlechtes Lied, allerdings in meinen Augen etwas zu ruhig und vor allem zu getragen.

Fazit: Für mich das letzte richtig gute Billy Joel Album. Alle darauffolgenden Alben zielten mit ihren Singleauskopplungen dann doch zu sehr auf den Charterfolg. „The Nylon Curtain“ aber ist ein Album, welches sehr viel Stimmung zu erzielen weiß und einige brillante Songs enthält. Und von mir gibt es dafür 11 Punkte.

Anspieltipps: Goodnight Saigon, Surprises, Scandinavian Skies