Donnerstag, 10. Mai 2012

The Alan Parsons Project – I Robot





The Alan Parsons Project – I Robot


Besetzung:

Alan Parsons – keyboards, guitar, programming, projectron, backing vocals
Eric Woolfson – keyboards, clavinet, piano, wurlitzer, backing vocals
David Paton – bass, guitars
Ian Bairnson – guitars, backing vocals
Stuart Tosh – drums, percussion, water gongs
Lenny Zakatek – vocals
Allan Clarke – vocals
Steve Harley – vocals
Jack Harris – vocals, backing vocals
Dave Townsend – vocals
Peter Straker – vocals
Jaki Withren – vocals
Hilary Western – soprano vocal
Duncan Mackay – synthesizer, keyboards
John Leach – cimbalom, kantele
Andrew Powell – choir arrangement and conduction, hammond organ
Bob Howes & The English Chorale – choir
Tony Rivers – backing vocals
John Perry – backing vocals
Stuart Salver – backing vocals
The New Philharmonia Chorus – choir
John Wallace – piccolo trumpet
B.J. Cole – pedal steel guitar
David Paton – backing vocals, guitar


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1977


Stil: ArtPop, ArtRock


Trackliste:

1. I Robot (6:02)
2. I Wouldn't Be Like You (3:23)
3. Some Other Time (4:06)
4. Breakdown (3:53)
5. Don't Let It Show (4:26)
6. The Voice (5:23)
7. Nucleus (3:22)
8. Day After Day (3:57)
9. Total Eclipse (3:12)
10. Genesis Ch. 1 V. 32 (3:31)


Bonus Tracks:

11. I Robot (Boules Experiment) (2:00)
12. Breakdown (Early Demo Of Backing Riff) (2:11)
13. I Wouldn't Want To Be Like You (Backing Track Rough Mix) (3:30)
14. Day After Day (The Show Must Go On) (Early Stage Rough Mix) (3:42)
15. The Naked Robot (Early Stage Instrumental Mixes) (10:19)




Bei ihrem zweiten Album ließen sich Eric Woolfson und Alan Parsons von Issac Asimov und dessen Erzählungssammlung „I, Robot“ inspirieren. Um jedoch nicht in irgendwelche Rechtestreitigkeiten zu geraten, wurde das Komma im Titel von Isaac Asimovs Veröffentlichung weggelassen und das Album unter dem Titel „I Robot“ veröffentlicht. Inhaltlich beschäftigt sich das Album mit dem Zusammenleben von Mensch und Maschine.

Die ursprüngliche Platte wurde von zwei Instrumentalstücken eingerahmt, denn sowohl der Opener „ I Robot“, sowie das letzte Stück auf der ehemaligen Plattenseite 2, „Genesis Ch. 1 V. 32“, kommen ohne Text aus. Und beide Stücke stellen auch Höhepunkte der gesamten Scheibe dar. Wird bei „I Robot“ sehr schön das Thema „Roboter“ instrumental umgesetzt, das Stück pulsiert irgendwie, so lebt „Genesis Ch. 1 V. 32“ von einer wunderschönen sphärischen Stimmung, die an einen Flug durch das Weltall erinnert, obwohl dies bisher nur die wenigsten Menschen auch so erlebt haben. Wahrlich zwei richtig gute Lieder im Songkatalog des Alan Parsons Projects.

Dass es allerdings auch sehr viel schlechter geht, beweisen die Musiker mit „I Wouldn’t Want To Be Like You“. Da beschleichen einen fast zwangsläufig solch Assoziationen wie die eines mitwippenden Afrolooks, der den Musikern von Earth, Wind & Fire gut zu Gesicht stand. Aber dem Alan Parsons Project? Nein, das passt nicht, ist aber wohl dem damaligen Zeitgeist und der dazu passenden Musik geschuldet: Die Disco-Welle hatte die Welt ergriffen und Herr Parsons und Herr Woolfson ließen sich auch dadurch inspirieren.

„Some Other Time“ ist anschließend eine ruhige und getragene Ballade. Von der Machart her hätte dieses Stück auch sehr gut auf das erste Album „Tales Of Mystery And Imagination“ gepasst. „Breakdown“ ist schließlich wieder starker Tobak - im negativen Sinne. Eingängiger und seichter Pop ist hier zu hören. Ein Lied zum Vergessen, wenn, ja wenn da nicht das Ende des Stückes wäre. Die Musik gipfelt dort in einen Chor-Part und der ist klasse. Und wenn dann noch die Bläser einsetzen …

Schwülstig und schmalzig geht es mit „Don’t Let It Show“ weiter. Freunde sehr ruhiger und getragener Musik werden allerdings auch hieran ihren Spaß haben. „The Voice“ groovt anschließend. Hier gibt es allerdings keine Disco-Musik zu hören, sondern das Ganze geht schon sehr in die Richtung Rock. Das Lied hat was und kann nicht nur durch einen ungewöhnlichen Mittelteil gefallen. Weiter geht es mit „Nucleus“, einer atmosphärischen und schwebenden Nummer, die an Tangerine Dream oder Klaus Schulze erinnert.

„Day After Day“ ist anschließend wieder so ein ruhiger, getragener Titel, der durchaus glitschig wirkt, da er, von der ersten bis zur letzten Sekunde seiner Dauer, überaus schmalzig vor sich hin wabert. Gruselig. Es folgt schließlich „Total Eclipse“, welches sich so anhört, als ob es noch von „The Fall Of The House Of Usher“ übrig geblieben wäre, dem längsten Stück auf dem Vorgängeralbum. Orchestral instrumentiert ist hier nichts melodisch oder harmonisch, es geht ganz eindeutig in die Richtung: Lasst uns mal ein wenig Atmosphäre erzeugen.

Kurz noch zu den Bonustracks, die sind mit über 20 Minuten Spielzeit wieder üppig vertreten. Dabei handelt es sich bei den ersten vier Stücken um alternative Versionen, die mitunter, wie „I Robot (Boules Experiment)“, auch etwas abgefahrener sein können. Das letzte Stück, „The Naked Robot (Early Stage Instrumental Mixes)“ stellt ein Medley aus den drei Instrumentalstücken des Albums dar. Eine nette Variation.

Fazit: Nein, an die Klasse des Vorgängers kommt „I Robot“ nicht heran. Bei weitem sogar nicht. Zwar gibt es hier ein paar ganz nette Stücke zu hören, allerdings auch Disco-Gedudel und Schmalz in Vollendung. Für Alan Parsons Fans natürlich trotzdem ein Muss-Kauf. Für alle anderen gilt: Das erste und das dritte Album des Alan Parsons Projects setzen die Maßstäbe. Aus nostalgischen Gründen gibt es hier noch acht Punkte.

Anspieltipps: I Robot, The Voice, Genesis Ch. 1 V. 32