Montag, 16. Januar 2012

Monster Magnet – Powertrip





Monster Magnet – Powertrip


Besetzung:

Dave Wyndorf – vocals, guitar
Ed Mundel – lead guitar
Joe Calandra – bass
John Kleiman – drums
Phil Caivano – guitar


Gastmusiker:

Scott Garrett – additional drums
John Flannery – additional guitars
Matt Hyde – additional guitars


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Rock, Space Rock, Hardrock


Trackliste:

1. Crop Circle (5:32)
2. Powertrip (3:31)
3. Space Lord (5:56)
4. Temple Of Your Dreams (4:36)
5. Bummer (7:35)
6. Baby Götterdämerung (3:09)
7. 19 Witches (4:03)
8. 3rd Eye Landslide (5:10)
9. See You In Hell (4:05)
10. Tractor (3:27)
11. Atomic Clock (5:07)
12. Goliath And The Vampires (4:13)
13. Your Lies Become You (4:18)

Gesamtspieldauer: 1:00:43




Mit ihrer vierten Album, „Powertrip” (die beiden zuvor erschienenen EP’s lasse ich jetzt mal außen vor), haben die Mannen um Frontmann und Songschreiber Dave Wyndorf ein kraftvolles, packendes und hartes Stück Musik vorgelegt. Mit Space Rock à la Hawkwind hat dieses Werk allerdings nur noch etwas am Rande zu tun. Vielmehr überwiegen hier die straighten, harten Riffs. Psychedelisch ist die Platte nur noch immer wieder mal ein wenig. Das wird die Head-Banging-Fraktion freuen, denn die kommt mit diesem Album vollstens auf ihre Kosten. Auf „Powertrip“ rockt es nämlich richtig.

Das Album beginnt sogar mit „Crop Circle“ noch ein wenig sphärisch. Nach etwa einer Minute setzten dann allerdings die Gitarren ein und zeigen auf, was der geneigte Hörer auf diesem Album zu erwarten hat: Hard Rock in all seinen Facetten. Und der Titeltrack, „Powertrip“, die Nummer 2 auf dem Album, unterstreicht diese Aussage noch einmal. Es folgt „Space Lord“, wohl eines der bekanntesten Stücke von „Monstermagnet“ und auch eines ihrer besten. Das Stück beginnt langsam, mit einem unwiderstehlichen Rhythmus, zunächst nur von der Gitarre und dem Gesang vorgegeben. Dann steigert sich die Nummer immer weiter und weiter und rockt so richtig los. Hierbei weiß vor allem das Zusammenspiel von „laut“ und „leise“ zu gefallen. Ein wirklich ganz, ganz starker Rocksong, der einfach mitreißt. Und ein wenig spacig ist der Song auch noch. Klasse gemacht.

„Temple Of Your Dreams”, im Anschluss daran, rockt dann wieder durchgängig. Dem Stück liegt ein ganz einfacher Riff zugrunde, der allerdings schön kracht. Es folgt „Bummer“, die mit siebeneinhalb Minuten längste Nummer des Albums. Auch dieses Lied haut wieder voll rein, wobei hier vor allem die etwas ungewöhnlichen Gesangseinlagen „Ooooaaah“ ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Anschließend folgt mit „Baby Götterdämerung” erneut ein Höhepunkt des Albums. In dieser Nummer wird es jetzt wieder ein wenig psychedelisch. Das Lied ist ruhig, spärlich instrumentiert, sehr melodiös, aber alles andere als eine Ballade. Sehr schön gemacht. Warum die Band bei dem, teilweise Deutschen Titel, niemand auf den Rechtschreibfehler aufmerksam gemacht hat, bleibt allerdings wohl für immer ein Geheimnis. Jetzt ist es gedruckt…

„19 Witches” klingt teilweise ein wenig nach Western, wobei das Geklatsche beim Refrain ein bisschen nervt. Sonst eigentlich eine ganz nette Idee. „3rd Eye Landslide” geht anschließend in die Richtung Mainstream Rock und „See You In Hell“ gefällt durch einen schönen Basslauf und vor allem durch die „Doors-Gedächtnis-Orgel“.

“Tractor” kommt im Anschluss wieder knallhart aus den Boxen und lässt die Membranen vibrieren. Zum Teil verzerrte Stimmen sowie Sirenengeheul unterstützen die erzeugte Stimmung, die das Stück wohl zum härtesten auf dem Album werden lassen, ohne jedoch, dass das Stück vollends überzeugen kann. „Atomic Clock” kracht ebenfalls, weist allerdings auch wieder ruhigere Abschnitte auf. Anschließend folgt „Goliath And The Vampires”, eine Nummer, die auf “Powertrip” ziemlich aus dem Rahmen fällt. Das Stück ist sphärisch und vor allen Dingen sehr experimentell. Reinen Hard Rock Fans wird dieser Track mit Sicherheit am wenigsten Zusagen, der allerdings zumindest für eines sorgt, nämlich für Abwechslung.

Und es wartet mit „Your Lies Become You“ noch ein Höhepunkt der Platte auf den Hörer. Einen ruhigen Ausklang haben „Monster Magnet“ für ihr Album gewählt. Und dieser Ausklang kann wahrlich überzeugen. Eine schöne, melodiöse Nummer lässt alle „aufregenden Stellen“ des Albums sanft verklingen und wenn dann dazu auch noch die Bongos einsetzen, glaubt man kaum noch „Monster Magnet“ zu hören.

Fazit: Ein sehr abwechslungsreiches Album haben die fünf Amerikaner mit „Powertrip“ vorgelegt. Hier gibt es alles zu hören, vom harten Rock, bis zu den sphärischen Abschnitten. Nicht alles auf dem Album kann zu 100 Prozent überzeugen, aber es gibt auch diese Nummern, die einfach hängenbleiben und für die man „Monster Magnet“ fast schon dankbar ist. Dafür und für die Vielseitigkeit bekommt die Platte zehn Punkte.

Anspieltipps: Space Lord, Temple Of Your Dreams, Baby Götterdämerung, See You In Hell, Your Lies Become You