Montag, 31. Dezember 2012

Queen – News Of The World




Queen – News Of The World


Besetzung:

John Deacon – bass guitar
Brian May – guitars, backing vocals
Freddie Mercury – vocals, piano
Roger Taylor – drums, backing vocals


Label: Universal International Music


Erscheinungsdatum: 1977


Stil: Rock


Trackliste:

1. We Will Rock You (2:02)
2. We Are The Champions (2:59)
3. Sheer Heart Attack (3:28)
4. All Dead, All Dead (3:10)
5. Spread Your Wings (4:34)
6. Fight From The Inside (3:06)
7. Get Down, Make Love (3:50)
8. Sleeping On The Sidewalk (3:08)
9. Who Needs You (3:08)
10. It's Late (6:28)
11. My Melancholy Blues (3:31)

Gesamtspieldauer: 39:24




1977 erschein das sechste Studioalbum Queens unter dem Titel „News Of The World“. Hinter einem martialischen Cover, auf dem ein Roboter die Musiker in seinen Händen zerquetscht, verbirgt sich wieder jede Menge sehr innovative, abwechslungsreiche und wunderschöne Musik. Zudem befinden sich mit den ersten beiden Titeln auch zwei der bekanntesten Queen-Lieder auf dem Album. Das unglaublich einfache und doch so intensive und eindringliche „We Will Rock You“ - sowie die Hymne aller Sieger im Sport: „We Are The Champions“. Ich glaube es ist nicht übertrieben wenn man behauptet, dass es sich bei diesem Lied um eines der drei bekanntesten Rock-Lieder aller Zeiten handelt. Vielleicht sogar um das bekannteste Stück in der Geschichte der Rockmusik.

Aber es gibt nicht nur diese „Gassenhauer“ auf „News Of The World“ zu hören, sondern jede Menge auch sehr Beeindruckendes. Dabei erweist sich auch dieses Album Queens wieder als unglaublich abwechslungsreich. Von Heavy Metal bis hin zu fast schon calypso-artigen Klängen ist hier alles vertreten. Und es macht eine Band wie Queen aus, dass dies in seiner Gesamtheit nicht zusammengestückelt, sondern auf seine Art gewachsen wirkt.

Neben den beiden bereits erwähnten „Queen-Evergreens“ gibt es da mit dem Titel „Sheer Heart Attack“ den Hard-Rock- bis Metal- Kracher, der allein schon durch sein überraschendes Ende Eindruck hinterlässt. „Spread Your Wings“ ist eine der besten Beiträge John Deacons im Songkatalog von Queen und „All Dead, All Dead“ ist sowas von herrlich melancholisch, dass man nur schwerlich Vergleichbares in der Musik anderer Bands findet.

Auf der ehemaligen zweiten Seite glänzen vor allem das überaus rhythmische „Get Down Make Love“ und das ebenfalls wieder toll mitreißende „It’s Late“ mit Eingängigkeit und Melodiösität. Die restlichen Lieder des Albums sind manchmal ein wenig Spielerei („My Melancholy Blues“ und „Sleeping On The Sidewalk“), krachen kompromisslos („Fight From The Inside“) oder klingen locker und fast schon fluffig (Who Needs You).

Fazit: Auch auf “News Of The World” gibt es jede Menge zu entdecken. Das Album klingt ein wenig rockiger als seine beiden Vorgänger. Dazu ist das Songwriting auf diesem Album so gleichmäßig verteilt, wie noch nie vorher auf einer Queen-Platte. Vier Titel stammen von Brian May, drei von Freddie Mercury und Roger Taylor und John Deacon steuerten jeweils zwei Lieder hinzu. Das bewirkt wieder jede Menge Abwechslung, die allerdings nie aufgesetzt wirkt. Festzuhalten ist allerdings auch, dass die ehemalige erste Seite der Platte, das etwas bessere Songmaterial enthält. Allerdings ist dies Kritik auf sehr hohem Niveau. „Newsw Of The World“ ist ein richtig gutes Album geworden, welches jeder Rock-Freund kennen sollte. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: We Will Rock You, We Are The Champions, Sheer Heart Attack, All Dead, All Dead, Spread Your Wings, Get Down Make Love, It's Late






Sonntag, 30. Dezember 2012

Styx – Cyclorama




Styx – Cyclorama


Besetzung:

Chuck Panozzo – bass guitar on “Bourgeois Pig”, background vocals on “Kiss Your Ass Goodbye”
Tommy Shaw – electric & acoustic 6, 12 and baritone guitars, mandolin, vocals
Glen Burtnik – electric bass, upright bass, synth bass on ”Genki Desu Ka”, electric 12 string guitar on “Together” and vocals
Lawrence Gowan – piano, organ, synthesizers and vocals
James Young – electric guitars and vocals
Todd Sucherman – drums, percussion, loops, percussive synth bass on “Do Things My Way” and vocals


Gastmusiker:

Billy Bob Thornton – vocals on “Bourgeois Pig”
John Waite – backing vocals
Brian Wilson – backing vocals
Tenacious D – vocals (hidden track)


Label: Sanctuary Records


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Rock


Trackliste:

1. Do Things My Way (4:57)
2. Waiting For Our Time (4:13)
3. Fields Of The Brave (3:24)
4. Bourgeous Pig (0:49)
5. Kiss Your Ass Goodbye (3:14)
6. These Are The Times (6:45)
7. Yes I Can (3:51)
8. More Love For The Money (3:48)
9. Together (4:47)
10. Fooling Yourself (Palm Of Your Hands) (0:39)
11. Captain America (3:54)
12. Killing The Thing That You Love (5:36)
13. One With Everything (5:57)
14. Genki Desu Ka (6:13)

Gesamtspieldauer: 58:06




Drei Jahre nach dem wenig erbaulichen Album „Brave New World“ und dreizehn Jahre nach dem noch schlechteren „Edge Of The Century“ veröffentlichte die amerikanische Formation Styx 2003 erneut eine Platte, ihr bisher vierzehntes Studioalbum. Für das Cover zeigte sich Storm Thorgerson verantwortlich, der auch die meisten Plattencover von Pink Floyd entworfen hatte. Und nicht nur „graphisch“, auch in Bezug auf die Zusammensetzung der Band hatte sich auf „Cyclorama“ einiges getan. Dennis DeYoung, der Keyboarder der ersten Stunde und Lieferant zahlreicher Hits, hatte die Band verlassen und war durch Lawrence Gowan ersetzt worden. Chuck Panozzo, der Bruder des bereits 1996 verstorbenen Drummers John Panozzo war inzwischen an Aids erkrankt und hatte auf „Cyclorama“ gesundheitsbedingt nur einen kurzen Gastauftritt, indem er bei dem sehr kurzen „Bourgeois Pig“ den Bass einspielte und sonst nur noch einmal als Hintergrundsänger in Erscheining trat. Seinen Part als Bassist spielte jetzt Glen Burtnik ein.

Nun, die Musik auf „Cyclorama“ ist richtig gut geworden. Hier scheinen sich Musiker gefunden zu haben, die sich gegenseitig befruchteten, denn „Cyclorama“ stellt so ziemlich alles in den Schatten, was die Band in den letzten 24 Jahren an Musik veröffentlichte. Das mag daran liegen, dass sich hier auch vier tolle Sänger auf dem Album präsentieren und dieses seltsame Gesinge des Dennis DeYoung völlig fehlt. Das mag daran liegen, dass Styx hier ab und an auch Reminiszenzen an die Beatles präsentieren – ohne hier aber Gefahr zu laufen diese kopieren zu wollen. Und das mag vor allem daran liegen, dass die Band wieder Ideen hatte. Ideen, die einfach gut klingen.

Auf „Cyclorama“ befindet sich Mainstream-Rock, allerdings jener der besseren Sorte. Hard-Rock ist da zugegen, genau wie Melodic-Rock. Alles klingt, vieles davon sogar richtig gut und macht Spaß. Auf der knappen Stunde Spieldauer wird dem Musikhörer jede Menge Abwechslung geboten, die gleichzeitig eingängig ist und dabei auch noch rockt. Der Pathos fehlt, genau wie diese schwülstigen, schmachtenden Liebeslieder, die einem fast schon peinlich waren, sie anzuhören. Und diese gab es über die ganze Karriere der Band hin auf so ziemlich jedem Album.

Fazit: Das mit Abstand beste Album von Styx der letzten vierundzwanzig Jahre. Gute, unterhaltende Musik, die rockt, wobei auch sehr viel Wert auf Melodiösität gelegt wurde. Ein richtig überzeugendes Alterswerk einer Band, der man so etwas nicht mehr zugetraut hatte. Und einige Ohrwürmer hält das Album auch parat. „Cyclorama“ ist gut. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Fields Of The Brave, Kiss Your Ass Goodbye, These Are The Times, More Love For The Money, Together, Killing The Thing That You Love



Samstag, 29. Dezember 2012

Lana Del Rey – Born To Die




Lana Del Rey – Born To Die


Besetzung:

Lana Del Rey – vocals


Gastmusiker:

Emile Haynie – keyboards, guitar, drums
Larry Gold – string arrangement and conduction
Steve Tirpak – string assistance
Jeff Bhasker – guitar, keyboards, additional strings
Justin Parker – vocal production
Ken Lewis – additional vocal noises, additional drums
Brent Kolatalo – additional recording, additional drums
Carl Bagge – string arrangement
Fredrik Syberg – violin
Erik Holm – viola
Pelle Hansen – cello
Patrik Berger – guitar, bass guitar, percussion, synthesizer, sampler, drum programming
Dan Heath – string arrangement and conduction
James Bauer-Mein – background vocals
David Sneddon – background vocals
Emilie Bauer-Mein – background vocals
Maria Vidal – additional vocals
Patrick Warren – chamberlain strings, additional strings, guitar and keyboards
Rick Nowels – guitar. Additional strings
Devrim Karaglu – additional synths and orchestral drums, additional pads
Dan Reid – pads
Lenha Labelle – french vocals
Chris Broide – guitar. Accoustic piano, strings and drum programming
Dan Heath – flute
Al Shux – guitar, bass, keyboards, programming


Label: Universal Music Group


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Pop


Trackliste:

1. Born To Die (4:46)
2. Off To The Races (5:00)
3. Blue Jeans (3:29)
4. Video Games (4:42)
5. Diet Mountain Dew (3:43)
6. National Anthem (3:51)
7. Dark Paradise (4:03)
8. Radio (3:35)
9. Carmen (4:09)
10. Million Dollar Man (3:52)
11. Summertime Sadness (4:25)
12. This Is What Makes Us Girls (4:00)

Gesamtspieldauer: 49:35




Der Amerikanerin Lana Del Rey, die eigentlich Elisabeth Grant heißt, gelang mit „Born To Die“ Anfang 2012 der internationale Durchbruch. Die vorab veröffentlichte Single „Video Games“ hatte es bereits im Herbst des vorherigen Jahres in vielen Hitparaden bis auf Platz Eins geschafft und wieder mal – wie immer öfters in den letzten Jahren – hatte YouTube eine nicht unwesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg beigetragen. Das Video zum Lied „Video Games“ wurde geklickt und geklickt und geklickt. Allerdings ist dieses Lied glücklicherweise nicht der einzige Höhepunkt auf dem Album.

Beim Hören des Albums fallen zwei Dinge sofort auf beziehungsweise ins Ohr. Da ist zum einen dieser herrlich, irgendwie von gelangweilt bis arrogant wirkende Gesang der New Yorkerin, der perfekt zu dieser immer sehr eingängigen, völlig unaufgeregten Musik passt. Und da sind auch die vielen Lagen von Streichern, die in praktisch jedem Lied ihren großen Auftritt haben. Manches Mal wäre da etwas weniger sicherlich etwas mehr gewesen.

Aber trotzdem „Born To Die“ macht Spaß. Keine Tanzmusik, keine Rockmusik, sehr gut gemachte Pop-Musik ist hier zu hören. Und dieses Güte-Siegel hält die Sängerin mit vielen Liedern dieses Albums aufrecht. „Born To Die“, „Blue Jeans“ oder das bereits erwähnte „Video Games“ – alles Titel, die etwas haben, die man gerne anhört, egal ob man dabei auf dem Sofa liegt oder gerade über die Autobahn fährt.

Okay, die Texte, da gibt es sicherlich kreativere Ansätze und auch bessere Umsetzungen, aber natürlich hören auch nur die wenigsten Musikhörer da genauer hin. Die Stimmung der ganzen Platte ist verträumt bis leicht melancholisch und wird durch diese eindringliche und unverwechselbare Stimme Lana Del Reys und die bereits erwähnten und allgegenwärtigen Streicherhintergrunde noch bestens bedient.

Fazit: „Born To Die“ ist ein ruhiges und überaus eingängiges Album geworden. Die Titel hören sich richtig gut an und es gibt keinen wirklichen Ausreißer nach unten, alles klingt und klingt dabei gut. Vielleicht ist das Songwriting auf der ersten Hälfte der CD noch ein wenig besser geglückt, aber das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau. Mir gefällt das, was ich da höre, obwohl ich mit dieser Art der Musik sonst meist deutlich viel weniger anfangen kann. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Born To Die, Blue Jeans, Video Games, Radio, Summertime Sadness






Freitag, 28. Dezember 2012

Amy McDonald – This Is The Life




Amy Mcdonald – This Is The Life


Besetzung:

Amy Macdonald – vocals, acoustic guitar


Gastmusiker:

Seton Daunt – guitar
Jolyon Dixon – guitar
Johnny Dyke – keyboards
Phillip Read Mason – bagpipes
Audrey Riley – cello, conduction
Richard George – violin
Jonathan Hill – violin
Laura Melhuish – violin
Susan Dench – viola


Label: Universal International Music


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Folk-Pop


Trackliste:

1. Mr. Rock & Roll (3:35)
2. This Is The Life (3:06)
3. Poison Prince (3:29)
4. Youth Of Today (4:00)
5. Run (3:51)
6. Let's Start A Band (4:05)
7. Barrowland Ballroom (3:59)
8. L.A. (4:07)
9. A Wish For Something More (3:46)
10. Footballer's Wife (5:07)

Gesamtspieldauer: 39:05




Das Debut-Album der Schottin Amy Mcdonald, „This Is The Life“ erschien 2007 und stellt bisher auch den größten Erfolg der Musikerin dar. Über zweieinhalb Millionen Mal hat sich das Album bis heute (Ende 2012) bereits verkauft. Auf den knapp vierzig Minuten Spieldauer hört man hauptsächlich sehr eingängigen Folk-Pop geboten, der meistens die ruhigeren Gemüter bedient. Nur selten wird wie bei „Barrowland Ballroom“ mal etwas „auf die Tube gedrückt“. Allerdings ist das Folk-Pop, der im Hier und Jetzt angekommen ist und damit keine Reminiszenz zu längst vergangenen Zeiten oder Heroen der Flower-Power-Bewegung darstellt.

Die Titel gehen meist leicht ins Ohr. In Perfektion passiert dies gleich zu Beginn der Platte. „Mr. Rock & Roll“ und der Titelsong „This Is The Life“ sind Ohrwürmer par excellence. Sofort in den Gehirnwindungen des Musikzentrums verankert, wollen sie dieses auch so schnell nicht mehr verlassen. Aber auch die anderen Stücke der Platte sind durch die Bank weg eingängig. Alles klingt hier, alles passt harmonisch zusammen und wenn dann auch noch die Streicher in diese verträumte Melancholie mit einstimmen, dann quillt das Herz des Träumers über.

Allerdings stößt eine Sache auf der CD noch etwas negativ auf. Das ist die Länge der Scheibe. Wir bewegen uns im digitalisierten Zeitalter. Ein ganz normaler Tonträger in Form einer CD ist heute in der Lage Musik bis zu einer Laufzeit von achtzig Minuten aufzunehmen. Bei Platten waren es damals etwas mehr als zwanzig Minuten pro Seite, sodass die Spieldauer einer LP meist so zwischen 35 und 45 Minuten lag. Dann war Ende Gelände. Amy Mcdonald bringt im 21. Jahrhundert ein Album von noch nicht mal vierzig Minuten auf den Markt. Ein bisschen mehr in Form von Länge der Titel oder Anzahl der Stücke hätte es dann doch schon sein dürfen.

Fazit: Auf „This Is The Life“ ist alles ganz nett. Die Lieder klingen überaus eingängig und sind sich alle auch relativ ähnlich, aber das ist eben der Stil der Amy Mcdonald. Ich kann mir so etwas auch sehr gerne anhören, richtig begeistern tut es mich allerdings nicht. Dazu wirkt mir das alles ein wenig zu glatt und zu rund. Wie gesagt, mit Sicherheit keine schlechte Musik, allerdings auch Musik, die mit dem wiederholten Hören irgendwann anfängt zu langweilen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Mr. Rock & Roll, This Is The Life, Youth Of Today, Let's Start A Band, Footballer's Wife




Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tired Pony – The Place We Ran From




Tired Pony – The Place We Ran From


Besetzung:

Iain Archer – banjo, dobro, acoustic and electric guitar, harpsichord, percussion, vibraphone, vocals, vocal harmony, backing vocals
Peter Buck – banjo, feedback; glockenspiel, 12-string, acoustic, baritone, electric, and nashville guitars, mandolin, noise, percussion
Richard Colburn – drums, electric guitar, percussion, typewriter
Jacknife Lee – 12-string acoustic and electric guitars, harpsichord, melodica, organ, pump organ, percussion, piano, vibraphone
Gary Lightbody – acoustic and electric guitars, pump organ, percussion, vibraphone, vocals
Scott McCaughey – banjo, bass guitar, bass harmonica, fuzz bass, baritone and electric guitars, percussion, piano, vibraphone, vocal harmony, backing vocals, wurlitzer
Troy Stewart – bass guitar, dobro, acoustic and electric guitars, percussion, piano, harmony vocal


Gastmusiker:

Paul Brainard – pedal steel
Fred Chalenor – upright bass
Zooey Deschanel – vocals
Betsy Lee – vocals
Esme Lee – vocals
Chris McCormack – electric guitar
Ellen Osborn – vocals
Anna Shelton – bowed saw
Tom Smith – vocals
Annalisa Tornfelt – fiddle, violin
Alex Valdivieso – backing vocals

M. Ward – electric guitar and harmony vocal


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: Indie Folk, Alternative Country, Alternative Rock


Trackliste:

1. Northwestern Skies (3:50)
2. Get On The Road (4:46)
3. Point Me At Lost Islands (3:12)
4. Dead American Writers (2:35)
5. Held In The Arms Of Your Words (6:40)
6. That Silver Necklace (3:49)
7. I Am A Landslide (5:44)
8. The Deepest Ocean There Is (4:58)
9. The Good Book (3:05)
10. Pieces (6:56)

Gesamtspieldauer: 45:35




In der englischsprachigen Ausgabe von Wikipedia kann man nachlesen, dass es sich bei Tired Pony um eine sogenannte „Supergroup“ handelt. Das liegt daran, dass die hauptverantwortlichen Musiker nicht durch die Musik von Tired Pony, sondern durch ihre Beteiligung an anderen Bands „Berühmtheit“ erlangten. Nun, Gary Lightbody ist der Sänger und Gitarrist von „Snow Patrol“. Peter Buck ist Gründer und Gitarrist bei „R.E.M.“, Richard Colburn Drummer bei „Belle & Sebastian“. Ian Archer sang unter anderem auch bei „Snow Patrol“, Jacknife Lee ist dagegen ein Produzent, der bereits mit „U2“, „R.E.M.“, „The Cars“, Robbie Williams und vielen mehr zusammenarbeitete. Und auch Scott McCaughey spielte bereits als Gastmusiker auf der Bühne und im Studio mit „R.E.M.“ sowie bei weiteren Bands als festes Mitglied. Dann gibt es da noch Tom Smith von den „Editors“ und M Ward und Zooey Deschanel von „She & Him“. Jede Menge Know How also, die sich da unter der Überschrift Tired Pony versammelt hat.

Die Musik auf „The Place We Ran From“ kann man kurz mit angenehm, eingängig und völlig unaufgeregt betiteln. Hier ist alles sehr melodiös und harmonisch gehalten, die Scheibe klingt. Klingt sogar richtig gut. Ab und an verirrt sich auch mal ein kurzer Country-Sound in eines der Lieder, schafft es aber nicht, das Flair des jeweiligen Stücks zu zerstören. Diese erinnern alle ein wenig an Modern Folk. Sanft ist hier alles. Auch haben nicht alle Stücke eine eigene Drum-Spur. Und selbst wenn das Schlagzeug mal mitspielt, so hält es sich doch im Hintergrund. Es geht hier viel mehr um die weiche Stimmung, die luftige Atmosphäre, als um den Rhythmus.

Trotzdem kann die Musik auch grooven, wie zum Beispiel bei „Get On The Road“, ein Lied, welches eine klasse Steigerung, inklusive Percussion aufweist. Und ein klein wenig „abgefahrener“ wird es auch mal und zwar beim letzten Stück „Pieces“, welches mit einem langen und instrumentellen Teil ausklingt.

Negativ anzumerken ist vielleicht der Umstand, dass die sonstigen Lieder meistens im ziemlich selben Tempo gehalten sind. Das macht eine Unterscheidung zu Beginn, bis man sich eingehört hat, etwas mühseliger. Die Stücke ziehen so vorbei, ohne, dass man irgendwelche großen Unterschiede feststellen könnte. Das gibt sich natürlich mit dem öfteren Hören der CD, großartig abwechslungsreicher werden die einzelnen Titel dadurch allerdings trotzdem nicht.

Fazit: Ein Anti-Stress-Album ist „The Place We Ran From“ von Tired Pony geworden. Überaus ruhige und harmonische Musik wird dem Hörer auf der Platte geboten. Das ist zum einen sehr angenehm, kann zum anderen aber auch mal in Richtung Langeweile ausschlagen. Diesen einen, diesen absoluten Übersong des Albums, den gibt es auch nicht. Alles ist auf seine Art gleich schön. Somit bleibt eine Platte, die ich nicht immer haben kann, aber trotzdem auch immer wieder gerne höre. Neun Punkte.

Anspieltipps: Get On The Road, Point Me At Lost Islands, Dead American Writers, I Am A Landslide, Pieces




Mittwoch, 26. Dezember 2012

Queen – A Day At The Races




Queen – A Day At The Races


Besetzung:

Freddie Mercury – vocals, piano, choir meister, tantrums
Brian May – guitars, vocals, leader of the orchestra
Roger Taylor – drums, vocals, percussion, pandemonium
John Deacon – fender bass


Label: Universal International Music


Erscheinungsdatum: 1976


Stil: Rock


Trackliste:

1. Tie Your Mother Down (4:50)
2. You Take My Breath Away (5:07)
3. Long Away (3:33)
4. The Millionaire Waltz (4:57)
5. You And I (3:30)
6. Somebody To Love (4:59)
7. White Man (5:00)
8. Good Old-Fashioned Lover Boy (2:53)
9. Drowse (3:46)
10. Teo Torriatte (Let Us Cling Together) (5:56)

Gesamtspieldauer: 44:29




„A Day At The Races“ heißt das fünfte Studioalbum der englischen Band Queen und erschien 1976. Wie der Vorgänger „A Night At The Opera“ wurde auch dieses Album nach einem Film der Marx-Brothers benannt. Auch die Aufmachung ähnelt sich mit der ein Jahr früher erschienen Platte. Während bei beiden Alben das Queen-Logo die Mitte des Covers ziert, so ist dieses bei „A Night At The Opera“ sonst ganz weiß umrandet, bei „A Day At The Races“ ist der Rest des Covers dagegen ganz schwarz gehalten.

Auch das, was musikalisch für „A Night At The Opera“ galt, das gilt auch für „A Day At The Races“. Die Musik ist eingängig und packend. Die Musik ist abwechslungsreich und niemals langweilig. Auf „A Day At The Races“ gibt es mal Hard-Rock zu hören, ein anderes Mal dann die ganz sanften und leisen Töne. Da wird auch mal stimmlich gerockt, ein anderes Mal sind die Stimmen so durchdacht arrangiert, dass man es sich perfekter und besser gar nicht vorstellen kann. Das Glück bescherte Queen dazu die Gelegenheit, in der Band mit Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor drei ausgezeichnete Sänger zu haben, die alle drei über ein unglaublich großes und breites gesangliches Spektrum verfügen und dieses auch immer wieder wunderschön einzubringen verstehen.

Und der Zufall führte hier auch vier Musiker zusammen, die alle in der Lage waren, außergewöhnliche Songs zu schreiben. Zwar ist es auch auf „A Day At The Races“ so, dass die Lieder hauptsächlich von Mercury und May komponiert wurden, aber auch die Beiträge von John Deacon „You And I“ und Roger Taylor „Drowse“ brauchen sich musikalisch nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil, auch diese können absolut überzeugen.

Die Musik auf der Platte ist bei aller Abwechslung und Variationsbreite eindeutig immer Queen zuzuweisen. Es gibt nur sehr wenige Bands, die solch einen Wiedererkennungswert in sich vereinigen. Und dies liegt im Fall von Queen nicht nur an den Stimmen Freddie Mercurys, Brian Mays oder Roger Taylors. Jedes der zehn Lieder hat etwas, was es unverwechselbar und gleichzeitig eindeutig Queen zuordenbar macht. Dabei lässt sich spielend leicht in diese Musik eintauchen, ganz egal ob man die Platte jetzt beim Autofahren oder aber gemütlich mit Kopfhörern auf der Couch hört.

Fazit: „A Day At The Races“ ist kein Konzeptalbum. Es ist ein Album mit zehn Liedern, die jeweils zwischen knapp drei und knapp sechs Minuten dauern. Alle diese zehn Titel passen dabei so perfekt zueinander, dass es wie eine große Komposition klingt. Auf dieser Platte lässt sich kein Schwachpunkt ausmachen. Alle Titel klingen und wirken. Viele Lieder auf „A Day At The Races“ rühren einen sogar. Auf „A Day At The Races“ gibt es nur Musik zu hören, die den Hörer packt, nur Musik zu hören, die einen bewegt, wenn man sich darauf einlassen kann. Queens Meisterwerk. So und kein bisschen anders muss Musik klingen. Vierzehn Punkte.

Anspieltipps: You Take My Breath Away, Long Away, Somebody To Love, Teo Torriatte (Let Us Cling Together) und natürlich der ganze Rest der Platte!




Dienstag, 25. Dezember 2012

Styx – Edge Of The Century




Styx – Edge Of The Century


Besetzung:

Dennis DeYoung – keyboards & vocals
James Young – guitars & vocals
Glen Burtnik – guitars & vocals
John Panozzo – drums & percussion
Chuck Panozzo – bass guitar


Gastmusiker:

Howard Levy – harmonica
Joe Pusateri – additional percussion
Jon Negus – clarinet, saxophone
Mark Ohlson – trumpet
Mike Halpin – trombone
Dan Barber – trumpet
Michael Smith – saxophone
Ron Kolber – baritone saxophone
John Negus & Max Bialystock – horn arrangement on “Back To Chicago”
Gary Fry – synclavier programming on “Love At First Sight”
Terry Fryer – sound collage on “Homewrecker”


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Mainstream, AOR


Trackliste:

1. Love Is The Ritual (3:49)
2. Show Me The Way (4:37)
3. Edge Of The Century (4:22)
4. Love At First Sight (4:36)
5. All In A Day's Work (4:13)
6. Not Dead Yet (3:33)
7. World Tonite (3:40)
8. Carrie Ann (4:29)
9. Homewrecker (5:14)
10. Back To Chicago (4:19)

Gesamtspieldauer: 42:50




Ab April 1989 fanden sich die Mitglieder der Band Styx wieder zusammen, um ihr zwölftes Studioalbum „Edge Of The Century“ aufzunehmen. Dieses erschien schließlich Ende 1990, zehn Jahre nach dem elften Werk „Kilroy Was Here“. Eine wichtige Veränderung hatte es dabei bezüglich der Zusammensetzung gegeben: Tommy Shaw gehörte nicht mehr zum Line-Up der Band und war durch Glen Burtnik ersetzt worden. Und noch etwas hatte sich geändert beziehungsweise verstärkt. Die Musik der Band war nun noch einseitiger geworden. Auf „Edge Of The Century“ hört man nun praktisch durchgehend und ununterbrochen Mainstream Rock der Sorte, wie er auch von Bands wie Foreigner oder Boston hätte stammen können.

Die obligatorischen Schmachtfetzen des Dennis DeYoung dürfen dabei aber natürlich auch nicht fehlen und sind mit dem Titeln „Show Me The Way“ und „Carrie Ann“ vertreten. Der ganze Rest läuft tatsächlich einfach so durch. Mainstream Hard Rock oder AOR, ganz egal wie man es nennen möchte, radiotaugliche drei- bis vierminütige Nummern, denen es vor allem an einem fehlt: Ideen. Überraschend dabei ist, dass sich der Aufnahmeprozess deutlich über ein Jahr hinzog.

Wenn man sich ganz viel Mühe gibt und doch noch was „nettes“ entdecken möchte, dann trifft dieses Adjektiv wohl am ehesten noch auf „All In A Day’s Work“ zu. Die Melodie ist schön und vor allem der mehrstimmige Gesang ist hier richtig gut aufeinander abgestimmt. Dazu wird noch gepfiffen und man hört ein Akkordeon. Klingt irgendwie fröhlich – obwohl der Text etwas ganz anderes vermitteln will. Mit Abstrichen „spannender“ zu hören ist auch noch „Back To Chicago“. Das wiederum liegt aber wohl an der Tatsache, dass der hier ab und an zu hörende Big Band Sound sich vom Rest der Platte abhebt, da es mal was anderes ist.

Fazit: An alle Boston-, REO Speedwagon- und Foreigner-Freunde: Diese Platte wird Euch gefallen. Für Freunde progressiver Rockmusik gibt es hier gar nichts. Und auch Fans der Styx-Platten der 70er Jahre werden hiermit sehr viele Schwierigkeiten haben. Alles viel zu unspektakulär, glatt und manchmal sogar schmierig für Leute, die gerade die Ecken und Kanten an der Musik zu schätzen wissen. Vier Punkte.

Anspieltipps: All In A Day's Work, Back To Chicago




Montag, 24. Dezember 2012

Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway




Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway


Besetzung:

Tony Banks – keyboards, piano
Phil Collins – drums, percussion, vibraphone, backing vocals
Peter Gabriel – vocals, flute, oboe
Steve Hackett – guitars
Mike Rutherford – bass, twelve-string guitar, bass pedals


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. The Lamb Lies Down On Broadway (4:48)
2. Fly On A Windshield (2:47)
3. Broadway Melody Of 1974 (2:11)
4. Cuckoo Cocoon (2:11)
5. In The Cage (8:14)
6. The Grand Parade Of Lifeless Packaging (2:46)
7. Back In NYC (5:44)
8. Hairless Heart (2:09)
9. Counting Out Time (3:42)
10. Carpet Crawlers (5:14)
11. The Chamber Of 32 Doors (5:39)


CD2:

1. Lilywhite Lilith (2:45)
2. The Waiting Room (5:21)
3. Anyway (3:08)
4. Here Comes The Supernatural Anaesthetist (2:59)
5. The Lamia (6:56)
6. Silent Sorrow In Empty Boats (3:06)
7. The Colony Of Slippermen (8:13)
     a. The Arrival
     b. A Visit To The Doctor
     c. Raven
8. Ravine (2:04)
9. The Light Dies Down On Broadway (3:32)
10. Riding The Scree (3:57)
11. In The Rapids (2:30)
12. It (4:14)

Gesamtspieldauer: 1:34:05




„The Lamb Lies Down On Broadway“ ist die letzte Platte, die Genesis in der Konstellation Peter Gabriel, Steve Hackett, Tony Banks, Michael Rutherford und Phil Collins aufnahm. Das progressive Line-Up der Band Genesis schlechthin. Nach Fertigstellung des Albums verließ Peter Gabriel Genesis, um sich seiner Solo-Karriere zu widmen. Anschließend veröffentlichten die verbleibenden vier Musiker nur noch zwei Alben, die ebenfalls das Label „progressive Rockmusik“ tragen konnten. Danach war die Band, nun letztendlich zum Trio geschrumpft, nachdem auch Steve Hackett andere Wege gehen wollte, beim Mainstream-Pop angekommen.

„The Lamb Lies Down On Broadway“ erschien 1974 und ist bereits das sechste Album der britischen Band. Die Ideen, die die fünf Musiker in dieser Zeit entwickelten, waren schier grenzenlos und so wurde aus dieser Platte sogar ein Doppelalbum. Und „The Lamb Lies Down On Broadway“ ist nicht nur ein Musik-Album. „The Lamb Lies Down On Broadway“ ist eine Reise, eine musikalische Reise durch eine zugegebenermaßen reichlich wirre Story, in der ein gewisser Rael, ein puertorikanischer Junge, einiges Mögliche und Unmögliche in New York erlebt, während er seinen Bruder John zu retten versucht. Dabei entsteht musikalisch eine so dichte Stimmung, solch eine packende Atmosphäre, die einen in die Musik eintauchen lässt, die einen packt, beschäftigt und nicht mehr so ohne weiteres loslässt. Auf „The Lamb Lies Down On Broadway“ gibt es Musik zu hören, die einen bewegt. Musik, die nicht oder nur kaum im Radio laufen kann, da sie dort nicht wirken würde. Es geht hierbei also nicht um einen einzelnen Titel, es geht um das Ganze, es geht um ein Gefühl, welches nur wenige Musikwerke in ihrer Gesamtheit in einem Menschen zu erwecken befähigt sind.

Somit ist „The Lamb Lies Down On Broadway“ ein Konzeptalbum mit einer Geschichte und damit auch genau in dieser Art und Weise am besten zu genießen. Im Ganzen nämlich. Zwar gibt es jede Menge Höhepunkte auf diesem Doppelalbum zu erhören, am besten wirkt das Gehörte allerdings wirklich nur dann, wenn man sich die Zeit nimmt, es in einem durchzuhören. Ich kenne kein Lied, welches eindringlicher klingt als „The Lamia“. Es gibt sicherlich nicht viele Lieder die sich schöner anhören als „Carpet Crawlers“, „Anyway“ oder „The Light Dies Down On Broadway“. Und es gibt wohl kaum eine Platte, die abwechslungsreicher gestaltet ist, mit eingängigen wie fast schon experimentellen Klängen, mit verschrobenen wie auch sphärischen Elementen, die genau dann ihre Wirkung erzielen, wenn sie im Kontext des Ganzen gehört werden.

Fazit: Ich kenne in meinem Musikverständnis nichts, was besser klingt als diese Platte. Ein paar wenige Alben haben es noch mit auf genau diese Stufe geschafft. Besser, das geht aber nicht, denn das, was hier zu hören ist, das ist perfekt, obwohl es nicht perfekt ist. Nicht alle dreiundzwanzig Titel auf „The Lamb Lies Down On Broadway“ sind fünfzehn Punkte Lieder. Kann gar nicht sein. Aber dieses Album strömt so eine Atmosphäre aus, bereitet solch eine Stimmung, die einen wärmt, umschlingt, in die man eintauchen möchte und die es ermöglicht, einem das Leben zu versüßen. Dies schafft gute Musik immer wieder mal, aber selten in solch Konsequenz und solcher Intensität und auch solcher Länge. Über eineinhalb Stunden Wahnsinn. Wahrlich ein Meisterwerk. Fünfzehn Punkte.

Anspieltipps: Alles




Sonntag, 23. Dezember 2012

Barclay James Harvest – XII




Barclay James Harvest – XII


Besetzung:

John Lees – guitars, fender telecaster, vocals
Les Holroyd – guitars, bass, banjo, bass, piano, fender telecaster, vocals
Mel Pritchard – percussion, drums
Stewart "Woolly" Wolstenholme – piano, synthesizer, 12-string guitars, mellotron, vocals


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Soft-Rock, Soft-Pop


Trackliste:

1. Loving Is Easy (Fantasy) (4:05)
2. Berlin (4:56)
3. A Tale Of Two Sixties (3:35)
4. Turning In Circles (3:32)
5. Fact: The Closed Shop (3:49)
6. In Search Of England (4:19)
7. Sip Of Wine (4:31)
8. Harbour (3:49)
9. Nova Lepidoptera (5:59)
10. Giving It Up (4:49)
11. Fiction: The Streets Of San Francisco (5:47)


Bonus Tracks:

12. Berlin (Single Edit) (4:12)
13. Loving Is Easy (3:48)
14. Turning In Circles (First Mix) (3:34)
15. The Closed Shop (First Mix) (3:50)
16. Nova Lepidoptera (Ambient Mix) (7:07)

Gesamtspieldauer: 1:11:42




Ihr neuntes Studioalbum, welches 1978 erschien, nannten die Schmuserocker von Barclay James Harvest „XII“. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass sie in ihrer Zählweise die bis dahin erschienen zwei Live-Alben sowie die Kompilation „Early Morning Onwards“ mitrechneten. Von der Musik her bewegen sich die Briten dabei genau in der Tradition ihrer vorherigen Werke. Alles klingt überaus harmonisch und melodiös, da verirrt sich kein „ungewöhnlicher“ Ton in eines der Lieder, alles ist harmonisch durchdacht und diesbezüglich ausgereift.

Für die Lieder zeichneten sich wieder vor allem John Lees und Les Holroyd aus. Zwei Stücke jedoch stammen aus der Feder Woolly Wolstenholmes. Dies wären die Lieder „Harbour“ und „In Search Of England“. Letztere Nummer ist sehr viel symphonischer gehalten als der Rest der Platte und damit durchaus eine willkommene Abwechslung. Beide Titel stellen gleichzeitig die letzten Beiträge Stuart Wolstenholmes für Barclay James Harvest dar, denn nach „XII“ verließ er die Band, um sich seiner Solo-Karriere zu widmen und mehr die Musik verwirklichen zu können, die ihm vorschwebte.

Es gibt nichts Überraschendes auf „XII“. Es ist genau die Musik, die man erwartet, wenn man auch die vorherigen Alben der Band kennt. Die ganz großen Höhepunkte, die sonst auch immer auf den ersten sieben Platten zu entdecken waren, diese „Übersongs“, die fehlen hier allerdings. Aber nichtsdestotrotz, handwerklich sehr gut gemacht sind alle Stücke. Der Barclay James Harvest Fan wird begeistert sein, der eingeschlagene und typische Weg, den die Band beschritt, der wurde hier konsequent fortgesetzt.

Als zugaben auf der remasterten Fassung gibt es fünf Titel des offiziellen Albums in etwas anderen Abmischungen. Ganz interessant sicherlich, essentiell allerdings nicht.

Fazit: Wenn ich mir ein Album von Barclay James Harvest kaufe, dann möchte ich auch genau diese Musik hören. Für mich muss sich eine Band nicht immer wieder neu erfinden, immer wieder etwas ganz Neues bringen. Aber dann kommt mir da ein Spruch aus der Metzgerei in den Sinn: „Darf’s auch etwas mehr sein?“ Nein, muss es nicht - aber es darf. Diese absoluten Ohrwürmer, für die Barclay James Harvest nämlich auch immer stand, die fehlen mir ein wenig auf „XII“. Und genau das macht auch den Ausschlag, dass für mich „XII“ ein durchschnittliches Album geworden ist und eben kein richtig gutes mehr. Aber neun Punkte sind das schon noch. Auch wegen der drei unten angegebenen und dann doch wieder überzeugenden Anspieltipps.

Anspieltipps: Berlin, Fact: The Closed Shop, Fiction: The Streets Of San Francisco




Samstag, 22. Dezember 2012

Sigur Rós – ()




Sigur Rós – ()


Besetzung:

Jón Þór Birgisson – vocals, guitar, keyboards
Kjartan Sveinsson – keyboards, guitar
Georg Hólm – bass, keyboards, glockenspiel
Orri Páll Dýrason – drums, keyboards


Gastmusiker:

María Huld Markan – violin
Edda Rún Ólafsdóttir – violin
Ólöf Júlía Kjartansdóttir – viola
Sólrún Sumarliðadóttir – violoncello


Label: fatcat Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Post-Rock, Art-Rock, Ambient


Trackliste:

1. 1 (6:39)
2. 2 (7:34)
3. 3 (6:33)
4. 4 (7:33)
5. 5 (9:57)
6. 6 (8:48)
7. 7 (13:00)
8. 8 (11:45)

Gesamtspieldauer: 1:11:49




Nur mit zwei Klammern in Form von „()“ betitelten die vier Isländer von Sigur Rós ihr drittes Werk, welches im Oktober 2002 veröffentlicht wurde. Und genauso spartanisch wie der Titel des Albums, so ist auch die Aufmachung der CD gestaltet. Hier gibt es keine Musiktitel mehr, es ist weder ein Name noch die Anzahl der Lieder auf der CD-Hülle vermerkt, sodass sich der Hörer die acht im CD-Player angezeigten Stücke zur Unterscheidung selbst kurz von 1 bis 8 durchnummeriert. Auch sonst ist nur wenig bis überhaupt nichts zu erfahren. Wer waren denn die Musiker, die Gastmusiker etc.? All das muss man sich von der Homepage der Band herunterlesen.

Die Musik auf „()“ bewegt sich irgendwo zwischen Sphäre und Atmosphäre. Wobei man Letztgenanntes allen Liedern uneingeschränkt zuschreiben kann. Atmosphärisch ist das immer, was Sigur Rós hier bieten – sogar sehr atmosphärisch. Und genau dieser Umstand kann auch manches Mal der Haken an der Musik von Sigur Rós auf „()“ sein. Zwar sind die Isländer Meister im Steigern von Melodien, dies kann sich mitunter allerdings auch quälend langsam hinziehen. Die Musik ist überaus minimalistisch gehalten, drei, vier, fünf Töne sind es meistens nur, die da immer und immer wieder wiederholt werden. Und wenn dann diese oftmals wirklich gelungene Steigerung in Form von Geschwindigkeit und Lautstärke und kleineren Variationen doch etwas zu langsam ausfällt, dann kann das Ganze allerdings auch ein wenig in Richtung Langeweile abdriften.

Allgemein ist die Musik auf „()“ überaus ruhig gehalten. Schlagzeug hört man selten und gerockt, richtig gerockt wird eigentlich nur einmal und dies ziemlich am Ende des ganzen Albums bei Titel 8. Hier ist diese bereits angesprochene Steigerung auch überaus gelungen. Hier passt alles perfekt. Wobei, alle Lieder sind sehr eingängig und doch benötigt man als Hörer eine geraume Zeit, bis man sich in dieses Werk eingehört hat, denn leicht zugänglich ist auf diesem Album wahrlich nichts. Alles will hier erhört und sogar ein wenig erarbeitet werden. Gibt man dieser Musik allerdings diese „Zeit zum Reifen“, eröffnen sich einem fast schon neue Horizonte.

Fazit: Kein Album für Rocker, sieht man mal vom letzten Stück ein wenig ab. Kein Album für Hektiker, keines für Leute, die „Abtanzen“ möchten, keines für den „normalen“ Radiohörer und auch keines für Leute, die erwarten, dass Musik immer aus Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – kurzes Solo – Strophe – Refrain besteht. So etwas gibt es hier nicht. Klar, das ist Musik für dunkle Tage, Musik zum Nachdenken, wohl auch zum Entspannen. Musik, die in depressiven Momenten dieses unangenehme erspürte Gefühl noch verstärken kann. Aber auf „()“ gibt es Musik zum Träumen. Wer sich auf so etwas einlassen kann, der wird hier auch für sich etwas finden. Elf Punkte.

Anspieltipps: 3, 6, 7, 8




Freitag, 21. Dezember 2012

Queen – A Night At The Opera




Queen – A Night At The Opera


Besetzung:

Freddie Mercury – vocals, vocals, piano and more vocals
Brian May – guitars, orchestral backdrops and vocals
Roger Taylor – percussion and vocals
John Deacon – bass guitar and backing vocals


Label: Universal International Music


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Rock


Trackliste:

1. Death On Two Legs (3:44)
2. Lazing On A Sunday Afternoon (1:07)
3. I'm In Love With My Car (3:05)
4. You're My Best Friend (2:53)
5. '39 (3:31)
6. Sweet Lady (4:04)
7. Seaside Rendezvous (2:17)
8. The Prophet's Song (8:21)
9. Love Of My Life (3:39)
10. Good Company (3:24)
11. Bohemian Rhapsody (5:55)
12. God Save The Queen (1:16)

Gesamtspieldauer: 43:17




„A Night At The Opera“ betitelten Queen ihr viertes Studioalbum, welches 1975 erschien. Der Name der Platte wurde dem gleichnamigen Film der Marx-Brothers aus dem Jahr 1935 entliehen. Inspiriert wurde die Band zu diesem Titel wohl aber auch durch das vorletzte Lied des Albums “Bohemian Rhapsody” aus der Feder Freddie Mercurys, da dieses Stück in seinem Verlauf auch Opern-Anleihen aufweist. Und da wären wir gleich, bei einem der Höhepunkte des Albums. So ein Lied wie „Bohemian Rhapsody“ kann nur und ausschließlich von Queen stammen. Alles was es hier zu hören gibt, die Verbindung von Opernklängen mit Hard-Rock, diese Konstellation und diese vielstimmigen Gesangsarrangements sind einzigartig in der Musiklandschaft. Sie waren es bis 1975, also bis zur Entstehung des Albums und sie sind es auch seitdem geblieben.

Aber nicht nur mit „Bohemian Rhapsody“ wird diese Außergewöhnlichkeit ausgelebt. Als weiteres Beispiel für die Einmaligkeit der Musik steht der Titel „The Prophet’s Song“. Und auch hier sind des wieder die Gesangsarrangements, die die Nummer zu etwas Außergewöhnlichem werden lassen. Und wer einmal seine Stereoanlage auf deren Stereoeigenschaften überprüfen möchte, der sollte diesen Song einlegen und im Mittelteil dann zwischen Mono und Stereo hin- und herwechseln. Beeindruckend.

„Death On Two Legs“ und „I’m In Love With My Car“ überzeugen durch ihre Kraft, die diesen beiden Liedern innewohnt. “Love Of My Life“ bewegt dagegen durch seine Eingängigkeit. Eine überaus süße Eingängigkeit ist da zu hören und sogar zu spüren, die sich trotzdem meilenweit von jeglichem Schmalz oder Schnulz entfernt bewegt.

Auch sonst gibt es auf diesem Album so viel zu entdecken, das von seiner fast schon einzigartigen Abwechslung lebt. Dies wird auch nicht zuletzt durch die Unterschiedlichkeit des Gesangs erzeugt, den Mercury, May und Taylor hier ausleben. Da gibt es das Sanfte, das Rockige und das Divenhafte zu hören – alles in höchster, jedoch niemals störender Perfektion. Und obwohl jedes Lied völlig anders klingt als der Vorgänger, in Bezug auf den Gesang aber auch in Bezug auf die Musik, so sind diese Titel doch immer einzig und allein Queen zuzuordnen.

Fazit: „A Night At The Opera“ ist beeindruckend, auch wenn ich zugeben muss, dass sich mit „Lazing On A Sunday Afternoon“ und „Seaside Rendezvous“ sogar etwas gewöhnungsbedürftigere Titel auf dem Album befinden. Dafür habe ich lange Zeit benötigt, heute gehören auch diese Nummern für mich einfach zu „A Night At The Opera“ dazu und sorgen noch mal zusätzlich für Abwechslung. Auf „A Night At The Opera“ befindet sich Rock-Musik, wie sie eingängiger, intelligenter und kreativer kaum sein könnte. Ein absolutes Meisterwerk der Musikgeschichte, welches jeder Musikhörer kennen sollte. Hochverdiente dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Death On Two Legs, I'm In Love With My Car, ’39, The Prophet's Song, Love Of My Life, Bohemian Rhapsody