Mittwoch, 25. Juli 2012

Haindling – Höhlenmalerei





Haindling – Höhlenmalerei


Besetzung:

Hans-Jürgen Buchner – Gesang, Konzertflügel, Synthesizer, Tenor-, Alt- und Sopransaxophon, Tenor-Horn, Tuba, Klarinette, Bass-Klarinette, Kornett, Akkordeon, Xylophon, Schlagzeug, Congas, Perkussion


Gastmusiker:

Ulrike Böglmüller – Stimme
Heinz Josef Braun – Stimme


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Popmusik mit Volksmusikanleihen


Trackliste:

1. Höhlenmalerei (3:43)
2. Es geht wieder auf (3:10)
3. Der rote Fluss (3:51)
4. Du siehst gut aus! (2:11)
5. Germoney (3:07)
6. Irgendwie und sowieso (2:03)
7. Bergnot (3:16)
8. Indien? (3:10)
9. Telefon (3:18)
10. Hallo mein Freund (4:00)
11. Im Zwiebelsud (2:38)
12. Ich habe Sehnsucht (2:48)




1987 veröffentlichte Hans-Jürgen Buchner unter dem Band-Namen „Haindling“ seine vierte Platte mit dem Titel „Höhlenmalerei“. Und dieses neue Album ist wieder ein ganz typisches für Haindling geworden. Hier gibt es sie wieder diese wunderschönen Melodien, die nachdenklichen Texte und auch die etwas skurrilen Stücke, die man sonst wohl so nirgendwo hört. Allerdings etwas Neues gibt es dann doch auf „Höhlenmalerei“. „Neu“ ist vielleicht sogar nicht ganz richtig. Es geht nämlich um die kritischen Texte, die nun sehr viel ausgeprägter sind als noch auf den Veröffentlichungen zuvor. Nicht „neu“ also, sondern vielmehr „deutlicher“.

Und das beginnt sofort mit dem ersten Stück, welches gleichzeitig auch den Titelsong darstellt - „Höhlenmalerei“. Hier ist vom „Ast absägen, auf dem wir sitzen“ die Rede. Genau in dieselbe Richtung entwickelt das Stück „Der rote Fluss“. Von der Umweltzerstörung und dem Profit ist da die Rede. Aber auch „Germoney“ handelt von der Gier des Menschen nach Geld. So kommt es auch zu dem kleinen Wortspiel im Titelnamen „Germoney“. Nun man kann zu diesem leicht erhobenen Zeigefinger stehen wie man will, was man den Titeln „Der rote Fluss“ und „Germoney“ allerdings nicht absprechen kann, das sind ihre packenden Melodien.

Die Skurrilität einiger Lieder wurde bereits angesprochen und kommt in den Stücken „Du siehst gut aus“ und „Im Zwiebelsud“ bestens zu Tage. Gerade ersteres Lied weiß dabei durch die tollen Stimmenarrangements zu überzeugen. Und bei „Hallo mein Freund“ liegt die Pointe im letzten gesprochenen Satz. Eine richtig tolle Instrumentalnummer ist „Irgendwie und sowieso“, die auch die Titelmelodie der gleichnamigen Serie des bayerischen Rundfunks darstellte. Und dann gibt es da auch wieder so ein depressives Lied, welches irgendwie auch zu einem Haindling Album dazugehört. Dieses Mal ist es das letzte Stück mit dem Titel „Ich habe Sehnsucht“. Ich kenne kein anderes Lied, welches noch maroder und depressiver klingt. Diese Nummer kann Hans-Jürgen Buchner nur in einer sehr traurigen Lebensphase geschrieben haben. Packend.

Und auch die Stücke, die ein wenig in die Richtung Schlager tendieren (ohne dieses Genre freilich zu erreichen) gibt es auf „Höhlenmalerei“ in Form der Titel „Es geht wieder auf“ und „Telefon“. Muss man nicht unbedingt haben, aber eingängig sind die beiden Nummern dann doch irgendwie.

Fazit: Es ist alles drin auf „Höhlenmalerei“. Das Nachdenkliche, das ein wenig Abgefahrene, das überaus Eingängige und auch das immer wieder Spannende. Die absoluten Übersongs sind allerdings nicht zu häufig vorhanden, am ehesten noch in dem Instrumentalstück „Irgendwie und sowieso“ und dem traurigen „Ich habe Sehnsucht“. So bleibt ein Album ganz in der Tradition des Vorgängers „Spinn I“ und dafür gibt es neun Punkte.

Anspieltipps: Der Rote Fluss, Du siehst gut aus!, Germoney, Irgendwie und Sowieso, Bergnot, Indien?, Ich habe Sehnsucht



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