Samstag, 31. Dezember 2011

Marc Almond – Enchanted





Marc Almond – Enchanted


Besetzung:

Marc Almond – vocals


Gastmusiker:

Billy McGee – keyboards, bass guitar, brass arrangement
Gary Maughan – fairlight programming, additional keyboards, percussion
Jack Enbow – accordions
The False Harmonics – string orchestra
Blair Booth – backing vocals
Enrico Tomasso – flugel horn, trumpet, brass arrangement
Chris Tombling – violin solo
Betsy Cook – backing vocals, keyboards
Hossam Ramzy – percussion
Suzie O’List – backing vocals
Maggie Ryder – backing vocals
Linda Taylor – backing vocals
Juan Ramirez – flamenco guitar and claps
Rowland Sutherland – flutes
Richard Bissell – french horn
Stephanie De Sykes – backing vocals
Kay Garner – backing vocals
Clare Torry – backing vocals
Marie France – solo voice
Bob Kraushaar – acoustic guitar
Bashir Abdelal – flute
Steven Hague – keyboards
Julie T. Wallace – voice


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Pop


Trackliste

1. Madame De La Luna (4:47)
2. Waifs And Strays (5:09)
3. The Desperate Hours (4:27)
4. Toreador In The Rain (2:52)
5. Widow Weeds (5:39)
6. A Lover Spurned (5:38)
7. Death's Diary (4:00)
8. The Sea Still Sings (3:48)
9. Carnival Of Life (4:38)
10. Orpheus In Red Velvet (5:06)




Popmusik kann Spaß machen, viel Spaß sogar. Nun und die Scheibe von Marc Almond, „Enchanted“ aus dem Jahr 1990 enthält sehr viel Popmusik. Sie ist sogar vollgestopft damit. Aber Spaß? Nein, Spaß macht diese Platte Marc Almonds nicht. Sie ist eher langweilig und fällt einem öfters ganz gehörig auf die Nerven.

Und dabei fängt die Scheibe sogar ganz interessant an, mit wehmütigen Trompetenklängen. Und auch das sich dann entwickelnde Lied, „Madame De La Luna“, ist gar nicht mal so schlecht. Es besitzt eine ganz eingängige Melodieführung und überdies weist die Nummer ein paar interessante Stimmungswechsel auf, die nie Langeweile aufkommen lassen. Das Stück haut einen nicht weg, aber es gibt deutlich schlechtere Songs – nur leider auch auf diesem Album.

Gleich beim nächsten Stück ist das der Fall. „Waifs And Strays” beginnt mit so einer Synthie-Rhythmusmaschine, die einen unglaublich plastikmäßigen Sound hervorzaubert. Dieser wird anschließend, konsequent, das ganze Stück über durchgezogen. Zu allem Überfluss fehlt der Nummer dann auch noch eine eingängige Melodie und gipfelt im La-La-La-Gesang Marc Almonds. Gut, dass auch solche Stücke ein Ende haben beziehungsweise, dass man jeder Zeit die Skip-Taste drücken kann.

Die nächsten drei Titel, „The Desperate Hours“, „Toreador In The Rain” und “Widow Weeds” sind leider auch nicht viel besser. Erstgenanntes Lied ist wohl der Gipfel der Belanglosigkeit. „Toreador In The Rain” beginnt mit Gewittergrollen und hat wenigstens wieder eine etwas schönere Melodie und auch ein wenig Groove. Bei “Widow Weeds” wird es dann orientalisch. Die Strophe ist sogar recht schön und hier singt Marc Almond auch so schön verzweifelt. Der Refrain jedoch, der ist kaum auszuhalten.

Die Nummer 6 auf dem Album, „A Lover Spurned”, beginnt orchestral und fast schon ein wenig bombastisch. Nervig hier auch wieder dieser üble Drummachine-Sound. Ansonsten plätschert der Song so ein wenig dahin, kann aber wieder beim Trompeteneinsatz ein bisschen punkten.

„Deaths Diary“ startet ebenfalls wieder etwas orientalisch und behält diesen Stil, leicht angedeutet, auch das ganze Lied über bei. Irgendwie wirkt das Stück hektisch und man kommt innerlich erst zur Ruhe, wenn es ausgeblendet wird. „The Sea Still Sings” beginnt sehr getragen, instrumentiert von Streichern. Und das ist wieder mal eine Nummer mit einer schönen Melodie. Klasse hier der Akkordion-Sound. Und all das zusammen machen das Stück zu einem der wenigen Highlights auf dem Album.

“Carnival Of Life” im Anschluss ist nur noch grausam. Wieder etwas Orientalisches ist zu vernehmen, vermixt mit einem hektischen Rhythmus, vorgegeben durch den Drum-Computer. Ganz schlimm. Bliebe zum Schluss noch „Orpheus In Red Velvet“. Ein Beginn mit Streichern entwickelt sich zu einem äußerst langweiligen Stück. Dies liegt nicht an der Orchestrierung, die kommt zum Teil richtig orchestral daher, es liegt an der Melodieführung, die einfallslos ist. Erst gegen Ende kann das Lied punkten, wenn es einen bombastischen Ausklang findet.

Fazit: Kar, wenn man Marc Almond kauft, dann weiß man auch was einen erwartet. Aber dieser Marc Almond hat sowohl bei „Soft Cell“, wie auch als Solokünstler schon tolle Pop-Songs geschrieben und gesungen. Aber daran hapert es auf diesem Album. Hier ist ganz vieles nicht einmal Durchschnitt. Hier fehlen oft die Ideen, die einen packen und den Liedern einen Wiedererkennungswert zuweisen. Zum Teil ist es leider nur belangloses Popgedudel. Und dieser Teil ist der weitaus größere auf dem Album. Da bleiben vier Punkte übrig.

Anspieltipps: Madame De La Luna, Toreador In The Rain, The Sea Still Sings