Sonntag, 11. Dezember 2011

Tom Petty And The Heartbreakers – Into The Great Wide Open





Tom Petty And The Heartbreakers – Into The Great Wide Open


Besetzung:

Tom Petty – vocals, guitar
Mike Campell – lead guitar
Benmont Tench – keyboards, piano
Howie Epstein – bass, backing vocals
Stan Lynch – drums


Label: MCA Records


Erscheinungsdatum: 1992


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. Learning To Fly (4:03)
2. Kings Highway (3:08)
3. Into The Great Wide Open (3:44)
4. Two Gunslingers (3:10)
5. The Dark Of The Sun (3:24)
6. All Or Nothin’ (4:07)
7. All The Wrong Reasons (3:46)
8. Too Good To Be True (4:00)
9. Out In The Cold (3:41)
10. You And I Will Meet Again (3:43)
11. Makin’ Some Noise (3:27)
12. Built To Last (3:58)




Nun, was soll man zu diesem Album sagen, welches von so vielen Tom Petty Fans der ersten Stunde verteufelt wird? Was soll man zu diesem Album sagen, welches, von anderen, die mit den ersten Veröffentlichungen von Tom Petty and the Heartbreakers nichts anfangen konnten, als klasse Rockalbum beschrieben wird? Schuld an diesen zwei Polen ist Jeff Lynne, der Macher des „Electric Light Orchestra“ und genau wie George Harrison, Roy Orbison, Bob Dylan und eben Tom Petty einer der Musiker der „Travelling Wilburys“. Man kannte sich und so wurde Jeff Lynne Produzent bei einigen Tom Petty Veröffentlichungen. Unter anderem auch bei diesem Album, „Into The Great Wide Open“.

Hört man die Scheibe durch, so klingt zugegebenermaßen alles sehr glattpoliert und auf Mainstream getrimmt. Hört man ELO-Veröffentlichungen ab Mitte der 70er, so ist das nicht weiter verwunderlich. Und sicherlich gibt es kaum eine bessere Scheibe zum Autofahren, als dieses poppig rockige Album von Tom Petty und seinen Herzensbrechern. Hier fällt kein Lied hinten runter, da ist nichts wirklich Schlechtes zu entdecken, allerdings findet man das Gegenteil, richtig gut gemachte Nummern, die viel Spaß machen und weit aus dem Einheitsbrei des Mainstream Pop-Rock herausragen.

Da ist zum einen der Titeltrack, „Into The Great Wide Open“. Ein klasse Lied mit toller Melodie und ebensolchem Text. Und ich liebe es, wenn in der Musik nicht nur von Herzschmerz gesungen wird, sondern dieser auch dementsprechend musikalisch und instrumental wiedergegeben wird. Oder aber, wenn „von Glöckchen an der Lederjacke“ gesungen wird und ich diese dann auch zu hören bekomme. Texte und Musik bilden eine Einheit und werden mit einem Augenzwinkern dargeboten. Da hat sich wirklich jemand was gedacht und einfallen lassen.

Dann ist da diese absolut klasse Rocknummer: „All Or Nothin‘“. Da groovt einfach alles. Die Gitarre klingt bei diesem Stück als Antwortgeber auf den Gesang einfach nur genial. Die Melodie ist toll, ebenso wie der Text – Rockfan, was willst Du mehr? Ein Höhepunkt in Tom Pettys Schaffen!

Das wohl bekannteste Stück des Albums ist der erste Track „Learning To Fly“. Und auch wenn diese Nummer auf „Radiotauglichkeit“ getrimmt wurde, was bleibt ist ein schöner Song mit einer sehr eingängigen Melodie. Ähnlich gestaltet sich das bei „Two Gunslingers“, „Too Good To Be True“ und „Out In The Cold“. Alles Stücke, die wirklich schnell ins Gehör gehen und dort auch bleiben.

Und was ist mit der anderen Hälfte des Albums? Was ist mit den restlichen sechs Nummern? Ja, die gehen auch sehr schnell ins Ohr, verabschieden sich allerdings auch wieder sehr schnell. Irgendwie „Easy Listening“, was man ziemlich zügig wieder vergisst. Und das ist auch ganz gut so, um für die richtig guten Lieder Platz in seinem Oberstübchen zu schaffen.

Fazit: Es gibt deutlich schlechtere Musik als von Jeff Lynne produzierte Tom Petty Platten. Und auf „Into The Great Wide Open“ befinden sich auch noch zwei absolute Höhepunkte im Schaffen Tom Pettys, egal ob mit oder ohne die Heartbreaker. Vieles auf dem Album ist zwar wirklich ein wenig langweilig, aber es gibt durchaus auch Situationen, wo sich auch so etwas ganz angenehm nebenbei hören lässt – und sei es nur beim Autofahren. Von mir gibt es dafür neun Punkte.

Anspieltipps: Into The Great Wide Open, All Or Nothin‘