Freitag, 9. September 2011

Supertramp – Crisis? What Crisis?





Supertramp – Crisis? What Crisis?


Besetzung:

Rick Davies − vocals , keyboards
Roger Hodgson − vocals , keyboards, guitars
John Helliwell – wind instruments, vocals
Dougie Thomson − bass
Bob Siebenberg − drums, percussion


Gastmusiker:

Richard Hewson – orchestra and choir arrangement


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Pop


Trackliste:

1. Easy Does It (2:16)
2. Sister Moonshine (5:15)
3. Ain't Nobody But Me (5:11)
4. A Soapbox Opera (5:00)
5. Another Man's Woman (6:17)
6. Lady (5:25)
7. Poor Boy (5:08)
8. Just A Normal Day (4:03)
9. The Meaning (5:24)
10.Two Of Us (3:28)

Gesamtspieldauer: 47:25 



Ein Jahr nach ihrem internationalen Durchbruch mit „Crime Of The Century“ brachten Supertramp mit „Crisis? What Crisis?“ ihre nächste Veröffentlichung auf den Markt. Und auch dieses Mal teilten sich Rick Davies und Roger Hodgson wieder das Songwriting, wobei sechs der zehn Stücke aus der Feder Hodgsons stammen und Davies vier Stücke beisteuerte.

Es beginnt mit Hodgons „Easy Does It“ und hier genauer mit Straßengeräuschen und einem fröhlichen Pfeifen, bis schließlich ein Autohupen das Lied auch instrumental beginnen lässt. „Easy Does It“ ist ein leicht schwebender Song, der seinem Namen mit dem „Easy“ alle Ehre macht. Sicher nicht die beste Komposition Hodgsons, ohne dabei jedoch schlecht zu sein. Noch besser macht er es aber bei „Sister Moonshine“. Ebenfalls ein Gute-Laune-Lied, welches mit einer schönen Melodie aufwartet und, im Gegensatz zu vielen anderen Liedern Hodgsons, einen treibenden Rhythmus besitzt. Schön hierbei wieder das Mundharmonikaeinsatz und die Flöte gegen Ende des Stücks.

„Ain't Nobody But Me” ist dann die erste Komposition Davies’ auf dem Album. Was toll mit Piano und Keyboard beginnt, wird dann rockig, kann aber irgendwie nicht so recht zünden. Dazu kommt dann ein ganz süßlicher Refrain, der zwar irgendwie zum Rest des Liedes passt, mich jedoch auch nicht überzeugen kann.

Aber dann kommt es schon: „A Soapbox Opera“, das Stück schlechthin auf dem Album und ein Lied, weswegen sich alleine schon der Kauf dieser Scheibe lohnen würde. Alles wirkt bei diesem Stück irgendwie zerbrechlich, was sicherlich nicht zuletzt an der Stimme Roger Hodgsons zusammen mit der Instrumentierung liegt: Piano, Keyboard und Streicher machen diese Nummer zu einem Erlebnis. Eines der besten Lieder Supertramps - für den einen oder anderen vielleicht zu zerbrechlich oder zu schwebend oder zu süß, für mich jedoch einfach nur schön.

Aber auch Rick Davies kann gute Lieder schreiben. Das beweist er mit der Nummer „Another Man's Woman”. Deutlich rockiger und treibender ist dieses Stück und es verfügt über einen klasse Refrain, der einfach zum Mitwippen animiert. Der Song ist ein klasse Kontrapunkt zum vorherigen Stück.

Und schon ist wieder Roger Hodgson an der Reihe. „Lady“ beginnt mit Xylophonklängen und weist dann den so typischen Supertramp-Keyboardsound auf. Ein schönes Lied, was man wieder unter der Kategorie „Gute-Laune-Stück“ ablegen kann.

Dann kommen wieder zwei Davies Kompositionen. „Poor Boy” und “Just A Normal Day”. Nun, ich kann mir nicht helfen, aber diese Stücke überzeugen mich einfach nicht. Eher im Gegenteil, sie langweilen. „Poor Boy“ besitzt dabei sogar diesen typischen Supertramp-Sound, kann aber trotzdem nicht zünden. “Just A Normal Day” ist sehr bluesig, aber hier finde ich die Streicher einfach zu schmalzig. Allerdings verschafft Davis John Helliwell immer wieder Arbeit. Die Klarinettensoli in den beiden Stücken sind ganz nett, aber das war es auch schon.

Zum Abschluss gibt es dann noch mal zwei Hodgson-Kompositionen. Und beide heben die Klasse des Albums wieder deutlich an. Da ist zum einen das schöne „The Meaning“, ein gitarrenlastiges Stück, bei dem das Keyboard dieses Mal nur eine untergeordnete Rolle spielt und welches ebenfalls ein tolles Klarinettensolo aufweist. Und schließlich ist da noch das kurze, leise und fast schon schwebende „Two Of Us“. Roger Hodgson singt dort so, als ob er kurz vor dem Weinen steht. Aber es passt wunderbar zu dem Stück. Und noch ein „Aber“: Man muss seinen Falsett-Gesang auch mögen, sonst hat man gerade mit diesem letzten Stück nicht viel Spaß.

Fazit: Mit gefällt der Gesang Hodgsons und auch mit „Crisis? What Crisis?“ haben Supertramp ein klasse Album als Nachfolger von “Crime Of The Century” vorgelegt. Es erreicht aber nicht ganz dessen Klasse, sodass ich diesem Album elf Punkte verleihe.

Anspieltipps: A Soapbox Opera, Another Man’s Woman, The Meaning, Two Of Us